Fredericus, V. (5)

[313] 5V. Fredericus, Mon. (6. Jan.) Dieser ehrw. Friedrich war ein geborner Graf von Verdun und verwandt mit dem Kaiser Heinrich dem Heiligen. Er schenkte sein ganzes Beßizthum an den bischöflichen Sitz der Stadt Verdun und trat mit dem Domdecan Richard, der gleiche Gesinnung mit ihm hegte, in das Kloster des hl. Viton um das J. 1000. Hier machte er sowohl unter dem Abte Fingenius, als unter dessen Nachfolger, dem eben erwähnten Richard, erstaunliche Fortschritte in allen klösterlichen Tugenden. Er setzte sich in öffentlicher Versammlung vor dem Kaiser zu den Füßen seines Abtes; er schämte sich nicht, mit eigenen Händen am Klosterbau mitzuarbeiten, ja unterzog sich dabei jenen Diensten, denen selbst die niedrigsten Arbeiter auswichen. Mit Freude spülte er die Geschirre ab in der Küche. Als Abt Richard das Kloster St. Vedast in Arras zur Oberaufsicht und Pflege erhielt, erachtete er Niemand für würdiger zur Leitung desselben, als den ehrw. Friedrich. Hier weihte er als Propst den Rest seiner Tage ganz dem Herrn und ging in die ewige Freude ein im Jahr 1022. Bei Migne ist er als »selig« bezeichnet. (Lech.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 313.
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