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Fredericus Schenk de Nydegghem (8)

[314] ⁸Fredericus Schenk de Nydegghem, Presb. (22. Sept.) Dieser Friedrich wurde im Jahr 1601 in Sevenum, zwei Stunden von Venloo, einer niederländischen Festung in der Provinz Limburg, geboren. Aus Liebe zum Stillschweigen und zur Einsamkeit beschloß er als Jüngling in den Carthäuser-Orden zu treten; allein wegen steter Kränklichkeit und schwacher Naturbeschaffenheit konnte er das strenge Leben, besonders die Enthaltung vom Fleischessen, nicht ertragen und verfiel in ein zehrendes Fieber, so daß er während des Probejahres auf Anrathen seiner Obern aus dem Orden treten mußte. Sobald er seine Gesundheit wieder erlangt hatte, erhielt er auf sein demüthiges Bitten die Aufnahme in den dritten Orden und wurde zum Priester geweiht. Als damals der 30-jährige Krieg in ganz Deutschland wüthete, zog Friedrich mit der Heerabtheilung des Freiherrn von der Neesen von Virmonde, um den Soldaten als Feldpater und Prediger zu dienen. In diesem schwierigen Berufe benahm er sich so gut, daß ihn Alle wie einen Vater liebten, und selbst die rohesten Leute es nicht wagten, in seiner Gegenwart zu fluchen oder unanständige Reden zu führen. Den Verwundeten und Sterbenden stand er mit Hilfe und Trost bei, und reichte ihnen mitten auf dem Schlachtfelde die heil. Sacramente. Nach Beendigung des Krieges wurde er vom Könige von Spanien zum Pfarrer von Wankum, unweit Venloo und Wachtendonkh, ernannt, und war viele Jahre ein musterhafter Seelenhirt. Unter seiner priesterlichen Kleidung trug er beständig den rauhen Tertiarierrock und ein Cilicium. Den Armen überließ er nicht nur den größten Theil seiner pfarrlichen Einkünfte, sondern auch all sein ererbtes Vermögen. Auf einem ärmlichen Lager schloß er sein frommes Leben am 23. Sept. 1654. Bei Sintzel heißt er »ehrwürdig«. (Sz.)