[337] 29Gabriel Sforza, Erzbischof von Mailand, wurde zu Anfang des 15. Jahrhunderts geboren als der Sohn des Jakob Sforza, genannt der Große, und Bruder des Herzogs Franz Sforza von Mailand. Er nahm das Augustiner-Ordenskleid im Kloster zu Lecceto am 29. Jan. 1442; das folgende Jahr legte er dort seine Gelübde ab und erhielt statt seines Taufnamens »Karl« nun den Namen »Gabriel«. Er gelangte zu den wichtigsten Aemtern seines Ordens und war dessen General, als ihn Papst Nikolaus V. zum Erzbischof von Mailand ernannte, wo sein Bruder seit mehreren Jahren unter dem Titel eines Herzogs residirte. Der neue Erzbischof änderte in keinem Stücke seine gewohnte Lebensweise. Er starb heiligmäßig im J. 1457 und hinterließ etliche Werke, von welchen namentlich die Chronik der Stadt Mailand und moralische Abhandlungen erwähnt werden; er schrieb auch über Grammatik und Rhetorik. (Mg.)