Sforza

[197] Sforza, das letzte Geschlecht der mailändischen Herzoge, von einem Bauern Mucio Attendolo, genannt S. (der Erzwinger), herstammend, der sich zu dem größten Soldtruppenführer (Condottiere) in Italien erhob u. mit seinem Heere mehren ital. Souveränen diente. Sein Sohn Francesco, geb. 1401, erbte sein Ansehn bei den Soldtruppen, diente dem Herzog Philipp Maria Visconti von Mailand, wurde dessen Schwiegersohn und 1447 dessen Nachfolger, indem er die [197] widerstrebende Stadt Mailand mit Gewalt zum Gehorsam zwang; st. 1465. Sein Sohn Galeazzo Maria fiel durch Verschworene, dessen Sohn Giovanni Galeazzo wurde von seinem Oheim u. Vormund Lodovico Moro aus dem Wege geräumt, dieser wurde 1500 von den Schweizern an die Franzosen verrathen und st. 1510 in einem franz. Gefängnisse. Dessen Sohn Maximilian mußte sein Herzogthum 1515 an den franz. König Franz I. abtreten; der letzte S., Francesco, 1529 von Kaiser Karl V. eingesetzt, st. 1535 kinderlos, worauf Karl V. seinen Sohn, Philipp II. von Spanien, mit Mailand belehnte. – Eine Nebenlinie, die S.-Cesarini, hat sich in Rom erhalten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 197-198.
Lizenz:
Faksimiles:
197 | 198
Kategorien: