Germanicus, S.

[409] S. Germanicus, M. (19. al. 26. Jan., 18. Febr.) Vom Lat. Germanicus = der Deutsche etc. (vgl. S. Germana1). Der hl. Germanicus, ein Schüler des hl. Polycarp, litt nach Butler (I. 418) mit 10 andern Ungenannten um das J. 166 oder 168 als zarter Jüngling in Smyrna mit unglaublichem Heldenmuthe unter dem Kaiser Marcus Aurelius die Qualen der Folter, wurde zuletzt den wilden Thieren vorgeworfen und von ihnen zermalmt. In den griechischen Menäen ist sein Name nicht enthalten, aber aus dem bei Ruinart sich findenden encyklischen Sendschreiben, welches die Kirche von Smyrna über dieses Martyrthum erlassen hat, wissen wir, daß der hl. Germanicus an Standhaftigkeit und Glaubensmuth es allen seinen Gefährten zuvorthat. Dort heißt es nämlich: »Der muthvollste (γενναιότατος) Germanicus bestärkte die Uebrigen, wenn sie schwach werden wollten, durch seine Standhaftigkeit; denn dieser stritt auf glänzende Weise mit den wilden Thieren. Denn da ihn der Proconsul (Lucius Statius Quadratus) überreden wollte und zu ihm sagte, er möge mit seiner Jugend Erbarmung haben, so zog er die Bestie mit Gewalt zu sich hin, indem er schneller aus dem gesetzlosen und ungerechten Leben dieser Menschen zu entrinnen wünschte. Deßhalb staunte das ganze Volk und bewunderte den Edelmuth des Gott liebenden und ehren den Geschlechtes der Christen.« (Cap. III.) Sein Name findet sich im Mart. Rom. am 19. Jan., in andern Verzeichnissen aber an den andern oben bemerkten Tagen. (II. 213.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 409.
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