Guilielmus, B. (26)

[562] 26B. Guilielmus, Erem. (18. Mai). Dieser sel. Guilielmus, welcher auch Gulielmus, Guillelmus und Guillermus geschrieben wird und bei Migne den Beinamen de Naurose führt, wurde im J. 1287 zu Toulouse geboren. In seinem 19. Lebensjahre trat er in den Orden der Augustiner-Eremiten und wurde von diesem als Lector der Theologie bestellt. Er strebte mit allem Eifer nach seiner Vervollkommnung und las zu diesem Ende die Lebensgeschichten der Heiligen, die er nachzuahmen sich vorgenommen hatte. In allen klösterlichen Tugenden suchte er den Gipfel des Möglichen zu erreichen und besiegte mit Standhaftigkeit alle innern und äußern Hindernisse, unter welchen mannigfache und schwere Versuchungen des bösen Feindes nicht die geringsten waren. Vorzüglich zeichnete er sich durch große Demuth aus, weßhalb Gott ihn durch mancherlei Zeichen verherrlichte. Er starb am 18. Mai 1368 (nach Migne1369) in einem Alter von 72 Jahren. Sein Leichnam wurde 50 Tage später erhoben und in einem marmornen Sarge beigesetzt, wobei viele Wunder geschahen. Er wird von Ordensschriftstellern öfter »heilig«, bei den Bollandisten aber »selig« genannt. (IV. 197–203.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 2. Augsburg 1861, S. 562.
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