Maria Scholastica Imfeld (302)

[218] 302Maria Scholastica Imfeld (15. Juni). Am Ende des 12. Jahrhunderts entstand in Engelberg eine weibliche Filiale dieser Abtei. (Diese hieß claustrum superius, jene cl. inferius). Der klösterliche Sinn war damals im Volke so lebendig, daß sie bald erweitert werden mußte. Am 15. Juni 1254 weihte der Bischof Eberhard II. von Constanz Kloster und Kirche ein und ertheilte am darauffolgenden Sonntag 42 Novizinnen den hl. Schleier. Viele Nonnen starben im Rufe der Heiligkeit. Im J. 1615 übersiedelten dieselben nach Sarnen. Drei Jahre später, am 16. November wurde daselbst die gottselige Abtissin Maria Scholastica geboren. In der hl. Taufe war sie von ihren Eltern, Marquard und Dorothea Imfeld, Margaretha genannt worden. Am 22. Juni 1634 legte sie die hl. Gelübde ab. Ihr anspruchsloses und andächtiges Wesen zog ihre Mitschwestern so sehr an, daß sie ihr im J. 1651 die Vorsteherschaft übertrugen. Als Abtissin war sie für die äußere und innere Blüthe des Gotteshauses unermüdet thätig, ohne dabei ihr eigenes Heil zu vergessen. Mit Rücksicht hierauf ohne Zweifel bat sie um Enthebung von dem verantwortungsvollen Amte, mußte dasselbe aber nach drei Jahren schon wieder übernehmen. Sie starb gottselig am 15. Juni 1682. (Burg.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 218.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: