Rotho de Büren, B.

[150] B. Rotho de Büren (6. al. 5. u. 7. Nov.), auch Rothardus und Rudolf genannt, Bischof zu Paderborn (Paderae fontes), aus dem uralten Geschlechte der Freiherren von Büren, widmete sich anfangs dem klösterlichen Leben im Kloster zu Stablo (Stabuletum), dem damals der hl. Poppo, nachmaliger Abt von Trier vorstand. Auf Antrieb des heil. Poppo wurde Rotho zur Leitung der Abtei Hersfeld in Hessen berufen, um die herabgekommene Klosterzucht wieder herzustellen. Wie lange er dort gewesen, ist unbekannt. Nur so viel weiß man aus dem Leben des hl. Himeradus, daß er mit so vieler Weisheit und Sittenreinheit dem Kloster vorstand, daß ihn alle Religiosen als ihren liebevollsten Vater verehrten. – Als im J. 1036 der selige Bischof Meinwercus von Paderborn mit Tod abging, wurde er vom Kaiser Conrad II. auf den bischöflichen Stuhl berufen. Als Bischof behielt er die klösterl. Lebensweise bei, und ließ sich nur dann in weltliche Geschäfte ein, wenn es unabweisbar nothwendig war. Seine Zeit gehörte ganz und ausschließlich geistlichen Beschäftigungen. Die vom Abt Wolfgang II. von Addinghossen im Jahr 1042 erbaute Kirche in Horhaufen weihte er feierlich ein. Eine Quelle in der Nähe der Kathedralkirche, die heute noch Rotherbrunn heißt, erhielt durch seinen bischöflichen Segen Heilkraft für verschiedene Krankheiten. Nachdem er sein Bisthum 16 Jahre lang heilig verwaltet hatte, ging er ins ewige Leben ein am 6. (nach dem ältesten Menologium am 7.) Nov. 1052. Seine Gebeine, die zuerst in der vom sel. Meinwercus erbauten Kathedrale im Schiffe begraben waren, wurden auf den Ruf von seiner Heiligkeit auf den vordern Chor auf die rechte Seite der Mauer versetzt, wo man noch sein mit verschiedenen Bildern verziertes Grabmal sieht. Um den auf einem Kissen liegenden Kopf des sel. Rotho sind Strahlen gezogen, wie man sie bei Heiligenbildern zu malen pflegt. (Strunk, Westph. S. I 95.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 150.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: