Aremberg

[239] Aremberg oder Arenberg, Schloß u. Flecken im preuß. Reg.-Bez. Koblenz, 300 E.; Bergbau auf Blei und Eisen. Die Güter der alten Dynasten von A. gingen durch eine Erbtochter 1298 an die Grafen von der Mark über, und auf gleiche Weise 1547 auf die Freiherrn von Ligne, welche das Aremb. Wappen annahmen, 1549 Reichsgrafen, 1576 Reichsfürsten, 1644 Herzoge wurden, nachdem sie auch noch Croy und Arschot in den Niederlanden erheirathet hatten. Die A. waren ein kriegerisches Geschlecht und fochten bis zur franz. Revolution für Kaiser und Reich. Durch die franz. Revolution verlor A. 71/2 QM. mit 14800 E., und wurde dafür durch Amt Meppen und Grafschaft Recklinghausen in Westfalen entschädigt. Herzog Prosper Ludwig trat dem Rheinbunde bei, heirathete Napoleons Verwandte Stephanie Tascher de la Pagerie, wurde aber dennoch 1810 mediatisirt und von Napoleon mit einer Rente entschädigt. 1815 erhielt er Meppen und Recklingshausen zurück, aber ohne die Landeshoheit. 1816 ließ er sich von Stephanien scheiden und vermählte sich mit einer Prinzessin von Lobkowitz, er lebt seitdem meistens in Brüssel; der Erbprinz [239] heißt Engelbert. – Einen historischen Namen erwarb sich Aug. Maria, Fürst von A., bekannter ist er jedoch als Graf von Lamark; er diente in der franz. Armee und war in der ersten Zeit der Revolution Rathgeber der königl. Familie und der Vermittler zwischen ihr und Mirabeau; über dieses Verhältniß erschien von Bacourt: »Correspondenz des Grafen von Lamark und des Grafen von Mirabeau«, deutsch von Städler, 3 Bde., Brüssel und Leipzig 1851. Er st. 1833 in Brüssel.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 239-240.
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