Asturien

[303] Asturien, Fürstenthum in Spanien, die heutige Prov. Oviedo, zwischen Biscaya, Leon und Galizien, 173 QM. groß, mit 520000 E.; durchaus Gebirgsland, von dem Kamme Pennas de Europa als Küstenterasse an das kaspische Meer abfallend; die höchsten Spitzen, Penna de Pennaranda und Penna de Europa erheben sich 10230' und 9570'. Eine Menge Querthäler zerspaltet das Land, die gut bewässert und trefflich angebaut sind; doch hat man nicht hinlänglich Getreide. Das waldreiche Gebirge liefert Antimon, Steinkohlen und Eisen. Die Viehzucht ist gut; die Industrie liefert Leinwand, Leder, Glas, Steingut, Kupfer- und Eisenwaaren; der Seehandel ist bedeutend. Die Asturier halten sich für die reinsten Abkömmlinge der Gothen, unvermischt mit Mauren und Juden, sind lauter Edelleute, hochsinnig, tapfer, fleißig, obwohl ein Theil von ihnen als Bediente und Tagelöhner in das andere Spanien wandert. A. hat castilisches Recht, einen eigenen Generalkapitän, einen höchsten Gerichthof zu Oviedo, ist von Provinzialabgaben und Zöllen frei; seit 1388 führt der span. Kronprinz den Titel Prinz von A., weil von A. aus der siegreiche Kampf gegen die mohammedanischen Eroberer Spaniens begonnen hatte. Die bedeutendsten Orte sind: Oviedo, Santillana, Gijon, Lastres, Llanes, Luango, Luarca.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 303.
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