Cumberland [3]

[245] Cumberland, Richard, geb. 1632 zu London, anglikan. Geistlicher, bekannter Moralphilosoph u. Gegner des Hobbes, welchem er in der Schrift »de legibus naturae«, London 1762, 4., die Ansicht entgegenstellte, das natürliche Wohlwollen sei das Prinzip aller Sittlichkeit und Glückseligkeit. Nachdem C. noch mehreres, darunter über den Ursprung der Völker geschrieben, st. er 1718 als Bischof von Peterborough. Sein 1732 geb. gleichnamiger Urenkel, ein Neffe Bentleys (s. d. Art.), Privatsecretär und Günstling des Lord Halifax, der ihm eine einträgliche Stelle bei der Handelskammer verschaffte und nach dessen Sturz er in Noth gerieth, obwohl er Schwiegervater des Lord Bentink geworden, war Dichter u. erlangte namentlich durch die Lustspiele »die Brüder«, »der Westindier« 1769 rasche Berühmtheit, welche er durch Frivolität bald wieder beeinträchtigte. Eine verunglückte Mission an den span. Hof trug als beste Frucht die »anecdotes of Spanish painters« und Benützung von Bentleys Papieren machten den »Observer«, London 1810, 3 Bde., werthvoll, während die »memoires of his own life«, London 1806–7, 2 Bde., seine Person der Vergessenheit entrissen; C. st. 1811.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 245.
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