Dies irae

[384] Dies irae, lat., Tag des Zornes, die Anfangsworte des Hymnus, welcher zuerst im 14. Jahrh. vom Dominikaner Bartolommeo von Pisa und zwar in seiner heutigen liturgischen Stellung erwähnt wurde, sich im röm. Missale von 1567 findet und als Sequenz in die Messe auf Allerseelen und in Seelenmessen überhaupt aufgenommen ist. Ungewiß, ob der hl. Bonaventur, Bernhard, Cardinal Ursinus od. der Dominikanergeneral Humbert oder endlich der Minorite Thomas von Celano, der 1221 Custos der Convente von Mainz, Worms u. Köln war, das d. i. dichtete; desto gewisser aber, daß keine der zahlreichen Uebersetzungen das Original erreicht, das am erschütterndsten aus Mozarts Composition im Requiem heraustönt. Hauptschrift über das d. i. von L. Wadding in der biblioth. scriptorum ordin. min.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 384.
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