[419] Dogmengeschichte, nennt man einen Theil der Kirchengeschichte, nämlich die Entwicklungsgeschichte des christl. Geistes nach seiner erkennenden Seite, näher »die wissenschaftliche Darstellung der Entwicklung der Dogmen, wie diese als Glieder des Einen großen Dogma dastehen und streben, ihren innern Zusammenhang mit diesem und unter sich selbst zu entwickeln.« Die Dogmen sind als von Gott geoffenbarte Wahrheiten ihrem substantiellen Inhalte nach unveränderlich, deßhalb ist für den Katholiken die D. keine »Geschichte der Veränderungen der christlichen Lehre«, wie Münscher, Berthold, Augusti und Lenz sie auffaßten, sondern die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Erkennens hinsichtlich der Dogmen. Weil diese Erkenntniß durch den Kampf mit Heiden u. Häretikern vorzüglich gefördert wurde, behandelte das christliche Alterthum die D. als Ketzergeschichte, so die Griechen Epiphanius (st. 403) und Damascenus (st. nach 754), die Lateiner Philastrius (st. 387) und der hl. Augustinus (st. 430), mehr als D. im 17. Jahrh. Petavius und Thomassin, bis mit Münschers »Handbuch der christl. D.« Marburg [419] 1797 4 Bde. und »Lehrbuch der D.« 181119, die D. eine andere Gestalt erhielt. Neben Klee »Lehrbuch der D.« Mainz 1837 2 Bde. vergl. Hagenbach »Lehrbuch der D.« Leipzig 1840, 3. Aufl. 1852 2 Bde.