Dohna [2]

[420] Dohna, eines der ältesten deutschen Geschlechter, der Sage nach unter Karl d. Gr. aus Frankreich nach Deutschland übergesiedelt, erweislich im 12. Jahrh. Lehensträger von Böhmen und im Besitze von Königstein, Wesenstein, Maxen, Seifersdorf etc., 1402 von dem Markgrafen von Meißen vertrieben. Aus Böhmen kamen sie nach Schlesien und der Lausitz, die damals zu Böhmen gehörten, mit dem deutschen Orden nach Preußen, theilte sich in eine schlesische, jetzt erloschene u. in eine preuß., in viele Zweige getheilte Linie. Viele D. zeichneten sich im Kriegs- und Staatsdienste aus; die merkwürdigsten sind: Friedrich Ferdinand Alexander, Reichsburggraf und Graf von D.-Schlobitten, geb. 1771, seit 1790 im preuß. Staatsdienste, wurde 1808–10 Steins Nachfolger im Ministerium und in der Fortsetzung von dessen Reformen, organisirte [420] 1812 und 13 die Volksbewaffnung in der Provinz Preußen, deren Civilgouverneur er war, trat 1814 zurück und st. 1831 den 21. März. – Karl Friedr. Emil, Graf von D., des Vorigen Bruder, geb. 1784, war 1806 preuß. Lieutenant, ging 1811 in russ. Dienste, um gegen die Franzosen zu fechten, war besonders bei der Convention in der Poscherunʼschen Mühle den 30. Dec. 1812 thätig (s. Diebitsch und York), focht von 1813–15 als Cavalerieoberst gegen die Franzosen, wurde General und ist jetzt Generallieutenant und Commandirender in Königsberg.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 420-421.
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