Dohna [1]

[218] Dohna, Stadt im Gerichtsamt Pirna des königlich sächsischen Kreises Dresden, an der Müglitz, viel Posamentirer, wichtige Strohflechterei, Kardenbau;[218] 1500 Ew. Die Burg Donin soll schon zu Karls des Großen Zeiten gegründet sein u. ist das Stammhaus der einst mächtigen Burggrafen von Dohna (s.d.); die schon 1216 urkundlich erscheinende Stadt war anfänglich böhmisch u. später lange zwischen Böhmen u. Meißen streitig. Nach längeren Fehden der Burggrafen mit den Markgrafen von Meißen, bes. seit 1373, kam es endlich dahin, daß Markgraf Wilhelm im Jahr 1402 Stadt u. Burg D. nach längerer Belagerung erstürmte, letztere zerstörte u. wegen Landfriedensbruches die burggräflichen Besitzungen als verwirktes Lehn einzog. Der aus 18 Vasallen der Burggrafen unter dem Vorsitze derselben gebildete alte berühmte Schöppenstuhl (Dohnasches Mal, Dohnasches Ritterding) aber bestand noch bis 1572, wo er mit dem Leipziger Schöppenstuhl vereinigt wurde. An der Stelle der geschleiften Burg D. ließ 1803 der Graf Heinrich Ludwig v. D. einen Thurm bauen. Hier am 8. September u. 9. October 1813 Gefechte zwischen den Franzosen u. Alliirten. Vgl. Möring, Stadt u. Burg D., Dohna 1843.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 218-219.
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