Doria

[434] Doria, eines der ältesten adeligen Geschlechter in Genua, dessen Geschichte mit der von der genuesischen Republik durchaus verflochten ist. D.s befehligten die genuesischen Flotten in den mittelalterlichen Kriegen gegen Venedig, Pisa, Aragonien, Frankreich, gegen Türken u. Barbaresken, kämpften mit den Spinola und Fiesco um das Principat in der Republik u. stellten schließlich die Verfassung her, welche bis zum Sturze der Republik dauerte. Der berühmteste ist Andreas D., geb. 30. Nov. 1468; er lernte den Krieg in den italien. Feldzügen jener Zeit, wurde 1513 Admiral, focht zuerst für Frankreich, fiel aber von König Franz I. ab, als dieser Savona auf Kosten Genuas begünstigte, und diente Kaiser Karl V., dem er sehr viel nützte, sowohl gegen die Franzosen als die Barbaresken von Tunis u. Algier. Nach der Vertreibung der Franzosen aus Genua organisirte er eine aristokratische Verfassung, durch welche die verderblichen Parteikämpfe niedergehalten wurden. Er st. 1560, nachdem er seinen Neffen Gianettino durch die Verschwörung des Fiesco 1547 verloren hatte. Von den D. stammen die Familien der Pamfili Landi, Valmontone, San Martino, Melfi, Val del Turo etc.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 434.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: