[366] Humboldt, Wilhelm, Freiherr von, des Vorigen Bruder, geb. 1767 zu Potsdam, preuß. Staatsmann, seit 1808 im Ministerium des Innern oder Auswärtigen mit den wichtigsten Aufträgen beschäftigt, 1819 Mitglied des Staatsministeriums, wo ihm besonders die ständische Angelegenheit überwiesen war; er nahm jedoch schon in demselben Jahre seinen Abschied, als das anticonstitutionelle System in Preußen das Uebergewicht erlangte und lebte auf seinem Gute Tegel bei Berlin den Wissenschaften und andern geistigen Genüssen, st. 8. April 1835. Sämmtliche Werke, Berlin 184152. Am bedeutendsten sind seine Leistungen als Sprachforscher, sehr interessant sein Briefwechsel mit Schiller, Stuttg. u. Tüb. 1830, außerordentlich ansprechend seine »Briefe an eine Freundin«, Leipz. 1847; W. von H. gehörte zu dem Kreise jener wahrhaft edeln Männer, die wie Freiherr von Stein, Scharnhorst, Gneisenau, [366] Schön, Grolmann etc. Deutschland nicht allein von dem fremden Joche befreien, sondern auch vor der Verflachung, die seit 1815 eintrat, bewahren wollten.
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