Johann Friedrich I.

[490] Johann Friedrich I., Sohn des Vorigen, geb. 1503, Kurfürst von Sachsen von 1532–47, eifriger Protestant, ehrgeizig aber ohne Kühnheit, ließ sich von dem Landgrafen Philipp von Hessen zu dem schmalkaldischen Kriege hinreißen, wurde von Kaiser Karl V. d. 24. April 1547 bei Mühlberg geschlagen und gefangen. Er verlor die Kurwürde an seinen Vetter Moritz, erhielt sie auch bei seiner Befreiung 1552 nicht zurück, sondern mußte sich mit dem Herzogstitel und den thüringʼschen Herrschaften begnügen, st. den 3. März 1554; vergl. Sachsen. – J. F. II., Herzog v. Sachsen, geb. 1529, Sohn des Vorigen, stiftete die Universität Jena, mischte sich in die Streitigkeiten der lutherischen Theologen, u. gab sich, unzufrieden mit seinem beschränkten Gebiete, politischen Abenteurern hin. Er verwickelte sich in die Grumbachʼschen Händel (s. Grumbach), wurde von dem Kaiser geächtet, von seinem Bruder u. Vetter in Gotha zur Uebergabe gezwungen (1567) und st. in kaiserl. Hast zu Steyer 1595.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 490.
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