[536] Kamtschatka, Halbinsel im N.-O. Asiens, von dem ochotskischen u. kamtsch. Meere bespült. ungefähr 4000 QM. groß. der Länge nach von einem Gebirge durchzogen, das auf der Ostseite 21 thätige Vulkane enthält, von denen der Kliutschi oder Kamtschatskaja-Skopa 14800' hoch sein soll. Das Klima soll durch die Seeluft so gemildert sein, daß Ackerbau möglich wäre, allein bei der geringen Bevölkerung u. der ungeheuren Entfernung K.s von Europa ist an eine solche Bodenbenutzung noch lange nicht zu denken. An Thieren sind vorhanden zahlreiche Bären, Wölfe, Füchse, Zobel, Meerottern, Schwimmvögel, ungeheuer viele Lachse, zahme Schweine, Schafe und Hunde, welche als Zugvieh im Winter dienen; an Mineralien Schwefel u. Eisen. Die Ureinwohner, Kamtschadalen, sind mongolischen Stammes, nicht so verkümmert wie die nördl. sibirischen Völker, gastfrei, nicht ohne Scharfsinn, aber träg. schmutzig, meistens noch Fetischanbeter, seit der Eroberung des Landes durch die Russen (1697) auf etwa 4000 Seelen zusammengeschmolzen. Die übrigen Einwohner, vielleicht ebenfalls 4000, sind niedergelassene Russen, Kosaken und Verbannte.