Kelch

[576] Kelch, lat. und engl. calix. ital. und französ. calice, heißt das zum Trinken des Opferweines beim heil. Abendmahl (s. d.) bestimmte Gefäß, welches die Gestalt eines umgekehrten, an der Spitze abgeschnittenen Kegels und einen hohen und breiten Fuß hat. Bei der hl. Messe verhüllt der Priester den K. mit dem K. tüchlein u. schüttet in vielen abendländischen Kirchen mit einem K. löffelchen Wasser aus dem Wasserkännchen in den Abendmahlswein. In den frühesten Zeiten waren die K. ein den Kirchen oft nur von Holz, jetzt sind sie gewöhnlich von Gold und mehr od. minder kostbar gearbeitet. – K. heißt ferner jedes Trinkgefäß, dessen Form der des Kirchen-K.es ähnlich od. gleich ist. In der Botanik nennt man K., Blumen-K., die äußere Hülle, welche die Blumenkrone umschließt, gewöhnlich grün und von festem Gewebe, bei manchen Blumenarten (Kaiserkrone, Lilie u.s.f.) fehlend, bei andern manchmal doppelt vorkommend.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 576.
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