Kiefer [1]

[586] Kiefer (mascilla), die untern, zur Aufnahme der Zähne und zum Kauen bestimmten Gesichtsknochen. Man unterscheidet den Ober-K. (m. superior) und Unter-K. (m. inferior). Jener besteht aus den 2 Ober-K.knochen (einem rechten und linken), die unter sich und mit den andern Gesichtsknochen unbeweglich verbunden sind und in ihrem Innern eine weite Höhle (antrum Highmori oder sinus mascillaris) enthalten. Am untern Rande der Ober-K.knochen befinden sich die Zahnhöhlen für die Zähne der obern Reihe. Der Unter-K. besteht aus einem einzigen Knochen von hufeisenförmiger Gestalt, an den beiden Enden mit den Schläfenbeinen durch ein Gelenk verbunden, das dem Knochen eine ziemlich freie Bewegung gestattet. Der am stärksten hervorragende Theil des Mittelstückes bildet das Kinn (mentum). Am obern Rande die Zahnhöhlen für die Zähne der untern Reihe. – Bei den verschiedenen Thierklassen zeigen die K. eine sehr verschiedene Gestalt und Bildung, bei den Vögeln durch den Schnabel vertreten.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 586.
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