Kolping

[809] Kolping, Adolf, der berühmte Gründer der Gesellenvereine und zugleich ein vortrefflicher Volksschriftsteller, geb. am 8. Dez. 1813 zu Kerpen bei Köln, trieb vom 13.–23. Lebensjahre das Gewerbe Hans Sachsens, begann dann in Köln zu studieren, absolvirte von 1841 an die Theologie zu München und Bonn und empfing 1845 zu Köln die hl. Priesterweihe. Nachdem er einige Jahre in Elberfeld als Caplan und Religionslehrer gewirkt, wurde er nach der Revolution Domvicar in Köln und Stifter der Gesellenvereine, die von Oben herunter mancherorts, namentlich in Oesterreich und Bayern, kräftig unterstützt, in zahlreichen Städten Deutschlands blühen, sich fortwährend mehren u. bereits bis Amerika ausgebreitet haben. K. schrieb über den Gesellenverein (Neuß 1848), einen katholischen Volkskalender (ebdsst. 1850), Kalender für das kathol. Volk (Köln 1854 ff.), ferner ein Volksbüchlein (Soest 1853–54, 2 B.) sowie ein kathol. Volksbuch für die Großen und für die Kleinen (ebdsst. 1855); in den »Rheinischen Volksblättern für Haus, Familie u. Handwerk«, die K. seit 1854 herausgibt, sind besonders die von ihm herrührenden politischen Uebersichten voll christlichen Geistes und ächten Humors.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 809.
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