Krüdener

[666] Krüdener, Juliane Freifrau v., geb. 1766 zu Riga, Tochter des Barons v. Vietinghoff, 14jährig mit dem Freiherrn von K. vermählt aber bald geschieden, lebte dem Vergnügen ergeben zu Riga, Petersburg, Paris etc. und erwarb sich durch den Roman »Valérie« (1804, Paris) literarischen Ruf. Allmälig wurde sie schwärmerische Pietistin, traf 1813 den Kaiser Alexander zu Heilbronn und begleitete ihn nach Paris, versuchte sich im Wahrsagen u. dgl., bis er sie weg schickte; seit 1815 wirkte sie auf die niederen Volksklassen, verursachte in der Schweiz und in Baden große Spektakel, kam mit der Polizei in Berührung, wurde nirgends mehr geduldet u. mußte endlich nach Rußland zurück; sie st. 1824 in der Krim.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 666.
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