Niemeyer

[342] Niemeyer, Aug. Herm., berühmt als protest.-theologischer und namentlich als pädagogischer Schriftsteller, geb. 1754 zu Halle, daselbst gest. 1828, nachdem er 1780 Professor der Theologie, Inspector des theologischen Seminars, alsdann des königl. Pädagogiums. 1787 Mitdirector des Halleʼschen Waisenhauses und Gründer seines pädagogischen Seminars, 1808 immerwährender Rector u. Kanzler der Universität geworden war. N. war ein Urenkel A. H. Franckeʼs, huldigte aber als treuer Schüler Semlers dem Rationalismus u. dem vagem Gefühlshumanismus seiner Zeit. Seine »Grundsätze der Erziehung und des Unterrichts« erlebten 9 Aufl., das Lehrbuch der Religion für die obern Klassen in gelehrten Schulen von 1801–25 bereits 14 Aufl., später noch mehre. Als Philolog, sowie als Dichter von Kirchenliedern und religiösen Dramen hatte N. keine besondere Bedeutung. – N., Her- [342] mann Agathon, geb. 1802 zu Halle, gest. 1851 als Professor der Theologie, machte sich um die Leitung des Halleʼschen Waisenhauses sowie als Schriftsteller in seinem Fache verdient.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 342-343.
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