Nihil

[344] Nihil, abgekürzt nil, lat., nichts; n. admirari, nichts bewundern; n. ad rem, dies thut nichts, gehört nicht zur Sache; n. est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu, nichts ist im Verstande, was nicht vorher durch die sinnliche Wahrnehmung hin eingekommen – eine empiristisch-sensualistische Grundansicht; n. habenti n. deest, dem, der nichts besitzt, dem mangelt auch nichts – eine paradoxe Behauptung, die jedoch bei ihrer Anwendung auf den dürftigen, aber innig gläubigen Christen mehr oder minder aufhört, ein Paradoxon zu sein; n. nisi Deum amare, nichts außer Gott lieben; n. probat, qui nimium probat, wer zu viel beweist, beweist nichts; n. sciri potest, ne id ipsum quidem, nichts vermag man zu wissen, ja nicht einmal das, daß man nichts weiß – eine Behauptung der entschiedensten Zweifelsucht oder Skepsis.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 344.
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