Oedipus

[378] Oedipus, in der griech. Sage König von Theben. des Laios Sohn, ward ohne sein Wissen durch die Fügung des Schicksals Mörder seines Vaters u. Gemahl seiner Mutter Jokaste, wie das Orakel geweissagt hatte; darum ward er nämlich als Säugling ausgesetzt, aber gerettet u. in Korinth erzogen, tödtete als Jüngling den Laios, der ihn auf seiner Wanderung reizte, löste das Räthsel der Sphinx u. erhielt zum Lohn die Hand der königl. Wittwe, seiner Mutter. Als der Gräuel zu Tage kam, blendete er sich selbst, wurde von seinen Söhnen Eteokles und Polynices vertrieben, von seinen Töchtern Antigone und Ismene begleitet u. fand endlich im Hain der Eumeniden bei Athen Ruhe und Versöhnung seiner unbewußt begangenen Verbrechen. O. war ein oft benutzter Stoff für die griech. Poesie; 2 herrliche Tragödien des Sophokles sind uns erhalten.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 378.
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