Osnabrück

[424] Osnabrück, Bisthum, 783 von Karl dem Großen gestiftet, nach dem westfälischen Frieden abwechselnd einem katholischen Bischofe und (die Nutznießung des Einkommens) einem protestantischen, der aus dem Hause Braunschweig-Lüneburg sein mußte, übertragen, wurde 1803 säcularisirt, kam zuerst an Preußen, 1807 an Westfalen, 1810 an Frankreich, 1814 an Hannover. – Die hannöv. Landdrostei O. umfaßt das Fürstenthum O., die Niedergrafschaft Lingen, das Herzogthum Aremberg-Meppen, die Grafschaft Bentheim und die Herrlichkeit Papenburg, 1131/2 QM. mit 263500 E., darunter 145000 Katholiken. Die Stadt O., der Hauptort der Landdrostei, an der Hase, uralter Ort, hat 14778 E., zu 2/3 Protestanten, Dom, kathol. und protest. Gymnasium, 2 Klöster, viele wohlthätige Anstalten, Tuch- und Leinefabrikation. Auf dem Rathhause, wo der westfäl. Friede 1648 unterzeichnet wurde, befinden sich Reliquien von dieser Zeit. (Vgl. Justus Mösers, Friedericis und Stüveʼs Schriften über O.).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 424.
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