Regensburg

[687] Regensburg, Hauptstadt des bayer. Kreises Oberpfalz, Bischofssitz, am rechten Ufer der Donau, über welche eine 1135–46 erbaute steinerne Brücke nach Stadtamhof führt, hat 25000 E, von denen ungefähr 1/3 Protestanten sind. Merkwürdigste Gebäude: der Dom, eines der schönsten gothischen Bauwerke, die Kirchen St. Ulrich, die der ehemaligen gefürsteten Fräuleinstifte Niedermünster und Obermünster, die Kirche der ehemals gefürsteten Abtei St. Emmeran mit vielen historisch merkwürdigen Grabmälern, die des Benedictinerklosters St. Jakob; das alte Rathhaus, der Thurn- und Taxissche Palast, der Dittmersche Palast etc. Die Industrie ist sehr beträchtlich, ebenso der Verkehr, da R. Mittelpunkt der Donaudampfschifffahrt ist. – R., Regino, war röm. Colonie und Hauptwaffenplatz, später Residenz der alten bayer. Herzoge, wurde bei der Aechtung Heinrichs des Löwen reichsfrei, war von 1663–1806 Sitz des deutschen Reichstags, bildete mit dem bischöfl. Gebiete von 1803–10 das Fürstenthum des Kurerzkanzlers Dalberg, kam 1810 an Bayern. Das Bisthum wurde 740 gestiftet u. begriff später ein Gebiet von 6 QM., das die Schicksale der Stadt R. theilte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 687.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: