[61] Schaf (Ovis), eine Gattung Wiederkäuer, der Ziege sehr ähnlich, aber die Hörner des Männchens nach hinten, dann spiralförmig wieder nach vorn gehend, ohne Bart. Der Argali (O. ammon). von der Größe des Damhirsches, stark u. kräftig. in den Gebirgen Asiens. Der sardin. Mouflon (O. musimon), s. Mouflon. Von einem dieser beiden stammt höchst wahrscheinlich unser Haus-S. (O. aries) ab, das jetzt nach Verschiedenheit des Körperbaues und der Wolle in viele Racen unterschieden wird. Die hauptsächlichsten sind: das Merino- oder span. S., von Spanien nach den übrigen Ländern verbreitet; das vorzüglichste hinsichtlich der Wolle, mit stark gewundenen Hörnern, gewölbter Stirne und erhabener Nase, die Wolle kurz, sehr fein, dicht, elastisch, gekräuselt und sehr fett; es zerfällt wieder in das Negretti- od. Infantado-S. mit kräftigem Körperbau und das Electoral-S., kleiner, schmäler und seiner gebaut. Das friesische S., in Friesland, Holland, Dänemark, sehr wollreich mit langer geschmeidiger Wolle. Diesem ähnlich ist das gemeine Land-S., die Wolle von mittlerer Güte; Fleisch gut. Das Haide-S., klein mit grober Wolle, aber leicht zu ernähren, Fleisch gut. in den Haiden. Das engl. langwollige S., Leicester-S., groß mit langer, glänzender und weicher Wolle. Das engl. Southdown-S. mit grober Wolle. aber sehr mastfähig und vom besten Fleische. Das Bergamasker S., das größte, aus Italien stammend, mit langer, grober Wolle. Das S. liebt in allen seinen Racen trockene Waide; sumpfige Gegenden mit sauren Kräutern sind ihm sehr nachtheilig; auch die Stallfütterung ist ihm nicht zuträglich. Die Veredlung geringerer Racen geschieht durch Paarung mit Merinowiddern, wobei man mehre Grade der [61] Veredlung unterscheidet. Das S. ist vielen Krankheiten unterworfen, die leichter verhütet als geheilt werden, so der Lungenfäule, Klauenseuche, den Pocken, der Drehkrankheit, Räude etc. Der große Nutzen des S.es ist bekannt.