[207] Sickingen, Franz von, geb. 1481 auf dem Stammschlosse S. im jetzigen bad. Mittelrheinkreise, war reichbegütert in der Rheinpfalz, einer der besten Kriegsmänner seiner Zeit, warb mehrmals ein Corps Landsknechte und focht größere [207] Fehden aus z.B. gegen den Rath von Worms, den Herzog von Lothringen, gegen die Stadt Metz, den Landgrafen Philipp von Hessen, gegen die Stadt Mainz; dies geschah am wenigsten zum Schutze der Unterdrückten, sondern weil S. wie jeder ächte Reichsritter die Reichsstädte u. wo möglich noch mehr die Fürsten haßte, welche den reichsfreien kleineren Adel zu unterwerfen trachteten. Damals war ganz Deutschland in Gährung, die durch das Auftreten Luthers noch vermehrt wurde; der Bauer sann auf Empörung gegen weltliche u. geistliche Grundherren, die Städte waren in demokratische u. aristokratische Parteien getheilt, die Ritter gegen die Fürsten verschworen, aber ein Zusammenwirken von Bauern, Städtern u. Bürgern war unmöglich, da sich diese Stände selbst gegenseitig haßten. S. stellte sich 1523 an die Spitze der Rittererhebung und griff den Kurfürsten von Trier an; allein die versprochenen gleichzeitigen Erhebungen unterblieben, S. mußte von Trier abziehen, der Landgraf von Hessen und der Kurfürst von der Pfalz belagerten ihn in seiner Veste Landstuhl, sie mußte sich ergeben und S. st. tödtlich verwundet den 7. Mai 1523 in der Gewalt seiner Feinde.