Thomson [1]

[469] Thomson (Tamms'n), James, der Dichter der Jahreszeiten, geb. 1700 zu Ednam in Schottland, Kanzleisecretär, später durch den Prinzen von Wales u. Lord Lyttleton vor Mangel geschützt, st. sch on 1748. Sein Meisterwerk, die 4 Jahreszeiten, worin er als großer Naturmaler reines Gefühl mit bedeutender Versinnlichungsgabe verband, dichtete er 1726–1730 (sie wurden häufig ins Deutsche übersetzt, von Haydn componirt und oft z.B. im Sommer 1856 beim Musikfest in Straßburg aufgeführt); seine Theaterstücke hatten zu wenig Handlung und zu viel Franzosenthum an sich (in einem derselben findet man zum [469] erstenmal das weltberühmte »Rule Britannia«), dagegen lobt man das patriotische Gedicht über die Freiheit (deutsch von Hansemann, Bremen 1830), das allegorische The castle of indolence, die Hymnen und Oden. Die Works kamen seit 1730 häufig heraus. Ueber T.s u. Fletchers Leben und Schriften schrieb Buchan, London 1792.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 469-470.
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