Trier [2]

[518] Trier, franz. Trèves, Hauptstadt des gleichnamigen rheinpreuß. Reg.-Bez., liegt am rechten Ufer der Mosel, hat 26416 meist kathol. E., ist Bischofssitz, hat ein Klerikalseminar, Knabenconvict, Redemptoristencongregation, Mutterhaus barmherziger Schwestern, Gymnasium, Schullehrerseminar, Gewerbsschule, mehre Sammlungen. Der uralte Dom enthält außer anderen Reliquien den hl. Rock; die Liebfrauenkirche ist ein herrliches Werk der goth. Baukunst; von den vielen röm. Alterthümern sind die merkwürdigsten: ein Theil des Domes, eine früher als Schloß, jetzt als Kaserne dienende Basilica, das röm. Thor; Ruinen von Bädern u. ein Amphitheater. T. war in uralter Zeit Hauptort der gallischen Trevirer, wurde nach Cäsar als Augusta Trevirorum ein Hauptwaffenplatz gegen Germanien, Hauptstadt von Gallia secunda, seit 287 n. Chr. die gewöhnliche Residenz der abendländ. Kaiser; sie überdauerte die Stürme der Völkerwanderung, wurde fränkisch und strebte unter den deutschen Kaisern vergebens nach Reichsfreiheit.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 518.
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