Vielfraß

[623] Vielfraß, lat. gulo, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Raubthiere, von dachsähnlichem Bau, mit kurzem buschigem Schwanz; der nordische V. (g. borealis), von der Größe des Dachses, mit breitem Kopf, scharfen Krallen, schön kastanienbrauner Farbe, bewohnt den kalten Norden, hält sich am Tage in Felsenklüften, verlassenen Dachsbauen od. hohlen Bäumen auf u. geht Nachts auf Raub aus, überwältigt selbst viel größere Thiere, wie Hirsche, Rennthiere, indem er ihnen auf den Nacken springt und sie todt beißt; im Sommer frißt er auch Beeren und Früchte. Er ist indeß nicht gefräßiger als andere Raubthiere u. sein Name aus dem finnischen Worte Fiät-Fraß (d.i. Felsenbewohner) entstanden. Sein schönes Fell ist ziemlich theuer.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 623.
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