Westpreußen

[706] Westpreußen, der westl. Theil der Provinz Preußen, gränzt an die Ostsee, Ostpreußen, Polen, Posen, Brandenburg und Pommern, hat auf 471 QM. 1074000 E., zur Hälfte Katholiken (unter dem Bisthum Culm, s. d.), zur Hälfte Protestanten, mit Ausnahme von 12500 Mennoniten und 23000 Juden; in Beziehung auf Nationalität ist das poln. Element überwiegend. Das Land ist eine theilweise sandige und moorige, größtentheils aber fruchtbare Ebene, die von der Weichsel u. zahlreichen Nebenflüssen sowie von vielen kleinen Seen bewässert wird, ist eingetheilt in die Reg.-Bez. Danzig und Marienwerder. W. war ein Theil des alten Preußen, das von dem Deutschorden erobert, aber nebst Ermeland 1466 im Thorner Frieden an Polen verloren wurde; bis 1772 hieß es nun Polnisch-Preußen, Friedrich II., der es Polen abnahm, gab ihm den Namen W., zu dem in der zweiten Theilung Polens Danzig u. Thorn geschlagen wurden.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 706.
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