Galenische Schlußfigur

[216] Galenische Schlußfigur heißt die vierte und letzte, wie man nach einem Zeugnis des Averröes annimmt, von dem Arzt Galenus (131-200) ausgeschiedene Figur des kategorischen Schlusses, welche nur die Konversion der ersten ist. Ihre Form ist: P ist M, M ist S; folglich: S ist P. Sie hat fünf Modi: Bamalip, Calemes, Dimatis, Fesapo und Fresison (s.d.). Nur unter folgenden Bedingungen ergeben sich gültige Schlüsse: 1. Mit einem bejahenden Obersatz muß ein allgemeiner Untersatz verbunden sein; 2. bei einer verneinenden Prämisse muß der Obersatz allgemein sein; 3. wenn eine Prämisse partikulär oder der Untersatz bejahend ist, wird der Schlußsatz partikulär. Die Schlußweise dieser ganzen Figur ist unnatürlich. Sie liefert nur halbe Wahrheit. Vgl. Schluß.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 216.
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