Körper

[309] Körper heißt dasjenige, was mit empfindbaren Qualitäten den Raum erfüllt. Die Geometrie nennt die begrenzten dreidimensionalen Raumgebilde selbst, ohne Rücksicht auf die sie erfüllende Materie, Körper. Sonst redet man vom Körper nur bei der Raumerfüllung. In der Physik unterscheidet man nach ihrem Aggregatzustande feste, tropfbar flüssige und luftförmige Körper. Unter den festen unterscheidet man harte und weiche, spröde und elastische. Ferner teilt man die Körper ein in organische und unorganische, die organischen wieder in beseelte und unbeseelte. Außer der Ausdehnung besitzt der Körper Teilbarkeit, Undurchdringlichkeit (d.h. zwei Körper können nicht denselben Raum erfüllen), ferner Porosität, Trägheit (d.h. die Eigenschaft, daß ein Körper seinen Bewegungszustand nicht von selbst ändern kann), sowie Dehnbarkeit und Zusammendrückbarkeit (Extensibilität, Kompressibilität). Die Körperlehre ist daher teils allgemeine Naturlehre, teils spezielle, wie Astronomie, Mineralogie, Botanik, Zoologie und Somatologie; letztere handelt vom menschlichen Körper und ist also ein Teil der Anthropologie.

Quelle:
Kirchner, Friedrich / Michaëlis, Carl: Wörterbuch der Philosophischen Grundbegriffe. Leipzig 51907, S. 309.
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