[523] Schema (gr. schêma) heißt in der Philosophie Form, Gestalt. Transscendentales Schema bedeutet bei Kant (1724 bis 1804) ein Verfahren der Einbildungskraft, das die Anwendung einer Kategorie auf Erscheinungen, also des Allgemeinen auf das Einzelne überhaupt möglich macht. Diese Anwendung wird möglich vermittelst transscendentaler Zeitbestimmung. Die einzelnen Schemata sind also die verschiedenen Arten der transscendentalen Zeitbestimmungen und zwar Zeitreihe, Zeltinhalt, Zeitordnung und Zeitinbegriff (Kr. d. r. V. S. 137 ff). – Das Schema der Größe ist die Zahl oder die Zeitreihe, d.h. die sukzessive Addition von Gleichartigem. Das Schema der Realität ist das Sein in der Zeit (Zeitinhalt). Das Schema der Substanz ist die Beharrlichkeit des Realen in der Zeit. Das Schema der Ursache ist die Sukzession des Mannigfaltigen, insofern sie einer Regel unterworfen ist. Das Schema der Gemeinschaft (Wechselwirkung) ist das Zugleichsein der Bestimmungen des einen mit denen des anderen nach einer allgemeinen Regel. Das Schema der Möglichkeit ist die Bestimmung der Vorstellung eines Dinges zu irgend einer Zeit, das der Wirklichkeit das Dasein in einer bestimmten Zeit, das der Notwendigkeit das Dasein des Gegenstandes zu aller Zeit. Vgl. Schlußfigur.