[514] richtig (korrekt) heißt eigentlich dasjenige, was nicht von der Richtung abweicht, was einer Richtschnur entspricht, dann das Regelmäßige. Im logischen Sinne ist es das in sich Widerspruchslose. Die logische Richtigkeit ist eine Art der Wahrheit, aber nur die formale; sie besteht nur in der Übereinstimmung des Denkens mit sich selbst, während die materiale Wahrheit auf der Beziehung desselben zu dem Sein beruht. – Mancher Gedanke kann daher logisch (formal) richtig sein, während er material ungültig, d.h. falsch ist; z.B. der Schluß: »Alle Vögel fliegen – der Strauß fliegt nicht – folglich ist er kein Vogel.« Hier ist der Obersatz des logisch richtigen Schlusses falsch. Dagegen kann kein Gedanke (material) wahr sein, der (formal) unrichtig ist. Richtig ist daher ein Urteil, in welchem dem Subjekt dasjenige Prädikat beigefügt wird, das ihm zukommt. Man kann auch subjektive und. objektive Richtigkeit unterscheiden. Bei jener liegt die Norm im urteilenden Subjekt selbst, bei dieser im Zusammenhang der Dinge. Die Wissenschaft, welche die[514] richtigen allgemeinen Denkformen von den unrichtigen unterscheiden lehrt, ist die Logik (s. d.). Vgl. Evidenz, Wahrheit, Urteil.