Ichneumon

[572] Ichneumon.

Ichneumon, Jonston.

Mus Pharaonis, Bellon.

Mus Indicus, Ælian.

frantzösisch, Rat d'Egypte. Rat d'Inde.

Ist ein vierfüßiges Thier, so groß als eine Katze, iedoch viel länger: seine Haare sind so hart als wie des Wolffen, weißlicht oder gelblicht. Seine Schnautze ist schwartz und wie ein Saurüssel geformet;[572] die Ohren sind klein und rund; die Zähne und die Zunge als wie einer Katze: die Schenckel sind schwartz, der Schwantz ist lang, und von unten bis oben aus dick. Dieses Thier findet sich am Ufer des Nilus in Egypten. Es lebt im Wasser und auch auf dem Lande; dann es hält sich bald auf der Erde auf, bald schwimmet es im Wasser. Es nähret sich von den jungen Ratten, von Schlangen und Eydechsen, von Schnecken und von Fröschen: Vogelfleisch mag es auch sehr gerne, insonderheit das Hünerfleisch. Es beisset den Crocodilen den Leib auf, indem sie liegen und schlafen, damit es ihre Leber fressen möge: es zerbricht ihnen auch die Eyer.

Wann sein Fleisch gekocht, und als eine Brühe gebrauchet wird, so soll es den Schweiß treiben, zur Colic gut seyn, und zum Biß vergifter Thiere, ingleichen das Blut zu reinigen.

Ichneumon, kommt von ἰχνέυω, inveftigo, ich suche auf, weil dieses Thier die Crocodile und andre Thiere mehr aufsucht und frist.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 572-573.
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