Dreizehntes Kapitel

Dreizehntes Kapitel

[271] Wo kriegten wir die Kinder her,

Wenn Meister Klapperstorch nicht wär?


Dreizehntes Kapitel

[271] Er war's, der Schmöcks in letzter Nacht

Ein kleines Zwillingspaar gebracht.

Der Vetter Franz, mit mildem Blick,

Hub an und sprach: »O welches Glück!

Welch' kleine, freundliche Kollegen!

Das ist fürwahr zwiefacher Segen!


Dreizehntes Kapitel

Drum töne zwiefach Preis und Ehr!

Herr Schmöck, ich gratuliere sehr!«


Dreizehntes Kapitel

[272] Bald drauf um zwölf kommt Schmöck herunter,

So recht vergnügt und frisch und munter.


Dreizehntes Kapitel

Und emsig setzt er sich zu Tische,

Denn heute gibt's Salat und Fische.


Dreizehntes Kapitel

[273] Autsch! – Eine Gräte kommt verquer,

Und Schmöck wird blau und hustet sehr;


Dreizehntes Kapitel

Und hustet, bis ihm der Salat

Aus beiden Ohren fliegen tat.


Dreizehntes Kapitel

[274] Bums! Da! Er schließt den Lebenslauf.

Der Jean fängt schnell die Flasche auf.


Dreizehntes Kapitel

»Oh!« – sprach der Jean – »Es ist ein Graus!

Wie schnell ist doch das Leben aus!«
[275]

Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 2, Hamburg 1959, S. 271-276.
Lizenz:
Ausgewählte Ausgaben von
Die Fromme Helene
Die fromme Helene auf Lateinisch
Die fromme Helene
Max und Moritz. Die fromme Helene. Hans Huckebein (insel taschenbuch)
Cassetten (Tonträger), Die fromme Helene, 1 Cassette u. Begleitbuch
Die fromme Helene auf Schwäbisch

Buchempfehlung

Hoffmann, E. T. A.

Klein Zaches

Klein Zaches

Nachdem im Reich die Aufklärung eingeführt wurde ist die Poesie verboten und die Feen sind des Landes verwiesen. Darum versteckt sich die Fee Rosabelverde in einem Damenstift. Als sie dem häßlichen, mißgestalteten Bauernkind Zaches über das Haar streicht verleiht sie ihm damit die Eigenschaft, stets für einen hübschen und klugen Menschen gehalten zu werden, dem die Taten, die seine Zeitgenossen in seiner Gegenwart vollbringen, als seine eigenen angerechnet werden.

88 Seiten, 4.20 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Frühromantik

Große Erzählungen der Frühromantik

1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.

396 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon