Erstes Kapitel

Erstes Kapitel

[450] Eine Pfeife in dem Munde,

Unterm Arm zwei junge Hunde

Trug der alte Kaspar Schlich. –

Rauchen kann er fürchterlich.

Doch, obschon die Pfeife glüht,

Oh, wie kalt ist sein Gemüt! –

»Wozu« – lauten seine Worte –

»Wozu nützt mir diese Sorte?

Macht sie mir vielleicht Pläsier?

Einfach nein! erwidr' ich mir.

Wenn mir aber was nicht lieb,

Weg damit! ist mein Prinzip.«
[450]

Erstes Kapitel

An dem Teiche steht er still,

Weil er sie ertränken will.

Ängstlich strampeln beide kleinen

Quadrupeden mit den Beinen;

Denn die innre Stimme spricht:

Der Geschichte trau ich nicht! –
[451]

Erstes Kapitel

Hubs! fliegt einer schon im Bogen.

Plisch! – da glitscht er in die Wogen.


Erstes Kapitel

Erstes Kapitel

[452] Hubs! der zweite hinterher.

Plum! damit verschwindet er.


Erstes Kapitel

Erstes Kapitel

[453] »Abgemacht!« rief Kaspar Schlich,

Dampfte und entfernte sich.[454]

Aber hier, wie überhaupt,

Kommt es anders, als man glaubt.

Paul und Peter, welche grade

Sich entblößt zu einem Bade,

Gaben still verborgen acht,

Was der böse Schlich gemacht.


Erstes Kapitel

Hurtig und den Fröschen gleich

Hupfen beide in den Teich.


Erstes Kapitel

Jeder bringt in seiner Hand

Einen kleinen Hund ans Land.
[455]

Erstes Kapitel

»Pilsen« – rief Paul – »so nenn ich meinen.«

Plum – so nannte Peter seinen.


Erstes Kapitel

Und so tragen Paul und Peter

Ihre beiden kleinen Köter

Eilig, doch mit aller Schonung,

Hin zur elterlichen Wohnung.
[456]

Quelle:
Wilhelm Busch: Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe, Bde. I-IV, Band 2, Hamburg 1959, S. 450-457.
Lizenz:
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