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[469] Endlich fing im Drahtgehäuse
Sich die frechste aller Mäuse,
Welche Mama Fittig immer,
Bald im Keller, bald im Zimmer,
Und besonders bei der Nacht,
Fürchterlich nervös gemacht.
[469] Dieses gibt für Plisch und Plum
Ein erwünschtes Gaudium;
Denn jetzt heißt es: »Mal heraus,
Alte, böse Knuspermaus!«
Husch! des Peters Hosenbein,
Denkt sie, soll ihr Schutz verleihn.
[470] Plisch verfolgt sie in das Rohr;
Plum steht anderseits davor.
Knipp! in sein Geruchsorgan
Bohrt die Maus den Nagezahn.
[471] Plisch will sie am Schwanze ziehn,
Knipp! am Ohre hat sie ihn.
[472] Siehst du wohl, da läuft sie hin
In das Beet der Nachbarin.
Kritzekratze, wehe dir,
Du geliebte Blumenzier!
[473] Madam Kümmel will soeben
Öl auf ihre Lampe geben.
Fast wär ihr das Herz geknickt,
Als sie in den Garten blickt.
Sie beflügelt ihren Schritt,
Und die Kanne bringt sie mit.
[474] Zornig, aber mit Genuß
Gibt sie jedem einen Guß:
Erst dem Plisch und dann dem Plum.
Scharf ist das Petroleum;
Und die Wirkung, die es macht,
Hat Frau Kümmel nicht bedacht.
[475]
Aber was sich nun begibt,
Macht Frau Kümmel so betrübt,
Daß sie, wie von Wahn umfächelt,
Ihre Augen schließt und lächelt.
[476]
Mit dem Seufzerhauche: U!
Stößt ihr eine Ohnmacht zu.
[477]
Paul und Peter, frech und kühl,
Zeigen wenig Mitgefühl;
Fremder Leute Seelenschmerzen
Nehmen sie sich nicht zu Herzen.
»Ist fatal!« – bemerkte Schlich –
»Hehe! aber nicht für mich.«
[478]
Ausgewählte Ausgaben von
Plisch und Plum
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