Geh' ich an dem Bach entlang

[150] Der Bach, der rinnt wie helles Glas,

Als habe meines Mädchens Hand

Den Himmel, der im Herz ihr saß,

Ins Wiesengras hell ausgegossen,

Und heimliche Gedanken schossen

Als Fischlein fort mit schlanken Flossen.


Drum, geh' ich an dem Bach entlang,

Mein Blut stets Liebeslieder sang.

Es denkt bei jedem Schritt ans Minnen

Und will wie's Bächlein mir entrinnen.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 150.
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