Unruhe

[246] An Wunden, schweren,

Langsam verbluten,

In heimlichen Gluten

Still sich verzehren,

Täglich voll Reue

Den Wahnsinn verschwören.

Täglich aufs neue

Sich wieder betören,

Ewig zum Meiden

Die Schritte wenden

Und doch nicht scheiden -

O Lieb', o Leiden,

Wann wirst du enden!

Quelle:
Emanuel Geibel: Werke, Band 1, Leipzig und Wien 1918, S. 246.
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