[128] 1 V. 53. Michael Curopolates, mit dem zunahmen Rangabe, käyser Leonis vorsass. Besiehe Cedrenum und Zonaram!
2 V. 64. Sein sohn Theophilact, welchen Leo Armenius verschneiden lassen.
3 V. 73. Michael hat Sabbatium, Basilium, Gregorium und Theodosium, Leonis söhne, aus dem hoffe gestoßen und alle verschnitten nach der insel Prote verschicket. Zonaras.
4 V. 491. Von zähmen schlangen redet weitläufftig Casaubon über die worte Svetonii im LXXI capitel seines Tiberius: Erat ei in oblectamentis serpens draco, und noch heute sind dieselben den Africanern nicht fremde.
5 V. 515. Der mutter Leonis kam traumend vor, als wäre sie in der kirchen der gottes-gebährerin zu Blacherne und sehe in derselben eine frau, welche etliche jüngling in weißen kleidern begleiteten, auch dass der bodem der kirchen mit blut überschwemmet, von welchem gedachte frau eine schalen zu füllen und des käysers mutter zu überreichen befahl. Welches, als sie mit entsetzen ausgeschlagen, sprach gedachte durchläuchtige frau: Pfleget doch dein sohn, die so mich ehren mit blut zu füllen und verstehet nicht, dass er gott und meinen sohn zu zorn bewege? Zonaras.
6 V. 572. Jacobus de Beaune, unterschiedener könige in Franckreich gewesener rath, als er in dem LX. jahr seines alters durch des henckers hand sterben muste, schloss sein leben mit diesen worten: Mir geschiehet gar recht, weil ich so lange jahr nur menschen gedienet. Ich zweiffel gar nicht, dass ich weit mehr erhalten hätte, wann ich nur ein jahr allein dem herren des himmels gedienet.
7 V. 283. Den käyser Mauritius dünckete, als stünde ein großer hauffen volcks um das bild unsers erlösers, welches über dem ehrnen thor, und schrye wider den käyser; auch gebe das bild eine stimme von sich, welche den Mauritius erscheinen hieße und bald auf seine vorstellung ihn fragte, ob er die begangene unthat gegen die gefangenen in diesem oder künfftigem leben zu büßen begehrete. Welcher sich denn mit solchen worten erkläret: In diesem leben, güttigster herr! auch darauf eine andere stimme gehöret, welche befohlen, ihn mit seinem gantzen geschlecht dem Phocas zu überliefern. Cedrenus in Maurit. Zonaras in Maurit. Theophilactus Simocatta in dem leben Mauritii und andere.
8 V. 76. Sonsten gynmosophista, von welchen Plinius in dem 2 capitel des 7 buchs, Cicero in dem 5 buche seiner tusculanischen fragen, Philostrat. in seinem werck hin und wider, Augustinus in dem 15 buch von der stadt gottes, und viel andere.
9 V. 81. Von der juden verbotenen opffern haben unterschiedene weitläufftig geschrieben. Ich wil zu besserem nachricht nur einen ort aus dem Jalkut hieher setzen, durch welchen die wort des 7 capitels Jeremiä erkläret werden. Molech war ein bild, dessen angesicht als eines kalbes, die hände aber ausgestreckt als eines menschen, der die hände öffnet, um etwas zu empfahen, inwendig ausgehölet. Diesem sind sieben capellen auffgerichtet gewesen, vor welche gedachtes bild gesetzet wurd. Wer einen vogel oder junge taube opfferte, gieng in die erste capelle; wer ein lamm oder schaff, in die andere; wer einen widder, in die dritte; wer ein kalb, in die vierdte; wer einen jungen ochsen, in die fünffte; wer einen ochsen, in die sechste; wer letzlich seinen eigenen sohn opfferte, nahm die siebende ein; dieser küssete den Molech, wie dort stehet. ןוקשי םילגע םדא יחבז םירמא םה םהל Hoseä 13. Der sohn wurd vor den Molech gesetzet, Molech aber von unten mit untergelegtem feuer erhitzet, biss er so glüend wurd, als ein licht. Denn nahmen die priester das kind und legeten es in die glüenden hände des Molech, und damit die eltern das winseln und heulen des kindes nicht höreten, schlugen sie auf der drummel; dannenher ist dieser ort genennet תפת nemlich von םיפת welches drummeln heisset: der thal aber םנה, weil die stimme des knabens םהנ oder brüllend war, oder auch weil die dabey stehende pfaffen zu sagen pflegen ךל הנחי: es wird dir nützlich sein. Von diesem bilde des Molechs handelt weitläufftig. Kircherus (Edipi tom. I syntag. IV oder panth. Hebræor. da er auch s. 334 solches entwirfft und statt dieser sieben capellen sieben fenster recht auf die brust dieses bildes setzet. Man bedencke aber, ob es möglich gewesen, auf ein so hohes gantz glühendes bild bequem zu steigen, und ich wil nicht sagen ein kind oder kalb, sondern einen gantzen ochsen bequem und sonder große gefahr hinein zu stoßen. Wie groß müsten diese fenster sein! Was vor eine abtheilung des gantzen bildes, welch ein feuer würde erfordert, solchen zu erhitzen! Welche staffeln, solches mit einem gantzen ochsen zu besteigen! Besiehe von dem Molech den hochberühmten Seldenum de diis Syris.
10 V. 109. Besiehe, was Seldenus, Kircherus und die commentatores von denen teraphim erinnern! Eigentlich solte ich derer meinung nach geschrieben haben: abgewunden oder abgekniffen haupt. Ich habe aber allhier vornehmlich gesehen auf jenes abgehauene haupt, welches in »Bodini dæmonomania auf dem geweyheten oblat« vim patior schreyet. Weil das buch in aller händen, unterlasse ich solche schreckliche geschichte hieher zusetzen. Was ferner vor zeiten durch solche opffer gesuchet, wie auch was von derogleichen erscheinungen und weissagungen zu halten, haben sich viel zu erklären bemühet. Unsere meynung führen wir weitläufftiger aus in unserm bedencken von den geistern, welche wir mit ehesten, da gott wil, hervor zu geben gesonnen.
11 V. 178. Als Theophilus (Michaelis sohn) zu dem regiment kommen, hat er nichts mehr ihm angelegen seyn lassen, als diese, welche seinem vater zu dem käyserthum behülfflich gewesen und den Leo erwürget, an dem leben zu straffen. Und damit keiner aus denselben verholen bliebe, hat er in dem gantzen in dem hoffe zusammen beruffenen rath vorgegeben, dass er seines vatern befehl zu vollziehen gesonnen. Denn nach dem selbiger die, die ihm zu erlangung der herrschafft gedienet, nach würden zu belohnen begehret, hätte ihm der mangel der zeit seinen vorsatz auszuführen in dem wege gestanden, weil ihn zu erst der krieg, denn kranckheit und endlich der tod verhindert. Derowegen er ihm befohlen, solche schuld willig und freygebig abzuzahlen. Deshalben ermahnete er dieselben, welche seinem vater in hinwegräumung des Leonis beygestanden, dass sie sich von den andern absondern solten. Sie, welche diese list nicht begriffen, traten auf eine seiten und meldeten öffentlich, sie wären diese, die seinem vater geholffen. Er aber legete bald die larve seines verstellens hinweg und sprach: Warum habt ihr hand an den gesalbten des herrn geleget und seyd nicht nur zu todschlägern, sondern auch zu vatermördern an eurem käyser worden? Wandte sich auch bald zu dem oberhauptmann und befahl, sie hinzuführen und nach dem verdienst abzustraffen. Zonaras in dem III theil in der regierung Theophili. (Lib. XV, cap. 25.)
12 V. 38. Michael hat Theodosiam in ein kloster verstoßen.
13 V. 79. Von diesem des käysers singen reden Zonaras und Cedrenus ziemlich hönisch. Der anfang des lieds, mit welchem der tumult sich erhaben, sol dieser gewesen seyn:
ΤΩ ΠΑΝΤΑΝΑΚΤΟΣ ΔΙΕΦΑΥΛΙΣΑΝ ΠΟΘΩ.
Sie haben alle pracht
Der großen welt veracht
Aus liebe nur dem höchsten zu gefallen.
Ausgewählte Ausgaben von
Leo Armenius
|
Buchempfehlung
Der junge Königssohn Philotas gerät während seines ersten militärischen Einsatzes in Gefangenschaft und befürchtet, dass er als Geisel seinen Vater erpressbar machen wird und der Krieg damit verloren wäre. Als er erfährt, dass umgekehrt auch Polytimet, der Sohn des feindlichen Königs Aridäus, gefangen genommen wurde, nimmt Philotas sich das Leben, um einen Austausch zu verhindern und seinem Vater den Kriegsgewinn zu ermöglichen. Lessing veröffentlichte das Trauerspiel um den unreifen Helden 1759 anonym.
32 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.
428 Seiten, 16.80 Euro