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bei der Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst
zu Konstanz, 1840
Kennt ihr, kennt ihr das freie Wort,
Das mit der Sonne kreist?
Das mit den Wogen donnert fort?
Das mit dem Sturme reist?
Das reich wie Tau vom Himmel tropft,
An Hütten und Paläste klopft?
Kennt ihr den freien Geist?
Kennt ihr, kennt ihr das Zauberschwert,
Dem jede Lüge fällt?
Kennt ihr den Meister, lieb und wert?
Kennt ihr der Helden Held?
Von Gutenberg singt mir ein Lied,
Ein Lied vom guten Waffenschmied,
Ein Lied vom Mann der Welt!
Die Wahrheit klingt von Ohr zu Ohr,
Sie klingt von Mund zu Mund,
Sie hat wie Sterne ihren Chor
Und tut sich allwärts kund;
Das Wort rauscht wie das freie Meer
Frei um die weite Erde her
Und schließt den Völkerbund.
Und der es so aus stummer Nacht
Erlöst, der das getan,
Der tausendfältig es gemacht,
Dem stimmt ein Loblied an!
Heil ihm, Heil ihm und seinem Werk!
Dem Gutenberg, dem besten Berg!
Heil jedem freien Mann!
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