Auf dem Düssel-Bach.
Bey der stillen Mondes-Helle
Treiben wir mit frohem Sinn
Auf dem Bächlein, ohne Welle,
Hin und her, und her und hin.
Schifflein! gehst, und kehrest wieder
Ohne Segel, ohne Mast;
Bächlein! trägst uns auf und nieder,
Spielend mit der kleinen Last.
Nichts zu fürchten, nichts zu meiden
Ist, so weit das Auge sieht.
Flüstert leis', ihr jungen Weiden!
Mädchen! singt ein Abendlied.
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Denn zu Ruhm und eiteln Schätzen
Lockt uns nicht das ferne Meer;
Suchen friedliches Ergetzen,
Schwimmen unbekannt umher.
Mädchen! gebt des Herzens Freuden,
Wenn ihr sicher leben wollt,
Gebt sie, mäßig und bescheiden,
Nicht um Ehre, nicht um Gold.
Treues Lieben und Gefallen
Sey mit reiner Lust gepaart,
Und, wie dieses Schiffleins Wallen,
Ruhig einst die letzte Fahrt!