1EJn Armer der in seiner frömkeit wandet / Jst besser denn ein Verkereter mit seinen lippen / der doch ein Narr ist.
2Wo man nicht mit vernunfft handelt / Da gehets nicht wol1 zu / Vnd wer schnell ist mit füssen / Der thut schaden. ⇒Jnfr. 28.
3Die torheit eines Menschen verleitet seinen weg /Das sein hertz wider den HERRN tobet.
4Gut macht viel Freunde / Aber der Arme wird von seinen Freunden verlassen.
5Ein falscher Zeuge bleibt nicht vngestrafft / Vnd wer Lügen frech redet / wird nicht entrinnen. ⇒ Deut. 19.; ⇒Jnfr. 21.; ⇒Jnfr. 24.; ⇒Jnfr. 25.
6Viel warten auff die person des Fürsten / Vnd sind alle Freunde des / der geschencke gibt.
7Den Armen hassen alle seine brüder / Ja auch seine Freunde fernen sich von jm / Vnd wer sich auff wort verlesset / dem wird nichts.
8Wer Klug ist / liebet2 sein Leben / Vnd der Verstendige findet gutes. [337b]
9Ein falscher Zeuge bleibt nicht vngestrafft / Vnd wer frech lügen redet / wird vmbkomen.
10Dem Narren stehet nicht wol an / gute tage haben / Viel weniger eim Knecht zu herrschen vber Fürsten.
11Wer gedültig3 ist / der ist ein kluger Mensch /Vnd ist jm ehrlich / das er vntugent vberhören kan. ⇒Jnfr. 28.
12Die Vngnade des Königes4 ist wie das brüllen eins jungen Lewen / Aber seine gnade ist wie taw auff dem grase.
13Ein herrischer Son ist seines Vaters hertzenleid /Vnd ein zenckisch Weib ein stetigs trieffen. ⇒Sup. 17.; ⇒Jnfr. 27.
14Haus vnd güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kompt vom HERRN. ⇒Sup. 18.
15Faulheit bringt schlaffen / Vnd ein lessige Seele wird hunger leiden.
16Wer das Gebot bewaret / der bewaret sein Leben / Wer aber seinen wege verachtet / wird sterben5.
17Wer sich des Armen erbarmet / der leihet dem HERRN / Der wird jm wider Guts vergelten.
18Züchtige deinen Son weil hoffnung da ist / Aber las deine Seele nicht bewegt werden jn zu tödten.
19Denn grosser Grim bringt schaden / Darumb las jn los / so kanstu jn mehr züchtigen.
20Gehorche dem Rat / vnd nim zucht an / Das du er nach Weise seiest.
21Es sind viel anschlege in eins Mans hertzen /Aber der Rat des HERRN bleibet stehen. ⇒Sup. 16.
22Ein Menschen lustet seine wolthat / Vnd ein Armer ist besser denn ein Lügener.
23Die furcht des HERRN fordert zum Leben / Vnd wird sat bleiben / das kein vbel sie heimsuchen wird.
24Der Faule verbirget seine hand im töpffe / Vnd bringt sie nicht wider zum munde6.
25Schlehet man den Spötter / so wird der Alber witzig / Strafft man einen Verstendigen / so wird er vernünfftig.
26Wer Vater verstöret / vnd Mutter veriaget / Der ist ein schendlich vnd verflucht Kind.
27Las abe mein Son zu hören die zucht / Die da abfüret von vernünfftiger Lere.
28Ein loser Zeuge spottet des Rechts / Vnd der Gottlosen mund verschlinget das vnrecht.
29Den Spöttern7 sind straffe bereitet / Vnd schlege auff der Narren rücken.
1 Denn einer mus den andern dulden.
2 Er hütet sich fur ferligkeit / Trawet den menschen nicht in jren guten worten.
3 Wer wol verhören kan / wil weise werden.
4 ⇒Rom. 13. Er tregt nicht vmb sonst das schwert.
5 Er kompt Meister hansen in die hende / vnd an den Galgen. Denn vngehorsame Kinder entlauffen jm nicht.
6 Wie man spricht / Er ist so faul das er fur faulheit nicht essen mag / wenn er gleich die hand in der schüsseln oder das essen fur sich hat. Das sind Lerer / Regierer / Gesinde / so jr Ampt lassen / ob sie es wol kundten leichtlich ausrichten.
7 Vngehorsam / lose Buben / mus Meister Hans steupen / Da hin kommen sie gewis.