§. 10.

Man hat nicht so wohl in Göttl. Schrifft als [11] als auch Profan-Scribenten solcher leibl. Fortrückung Exempel genung. Hat nicht der Teufel den HERRN JESUM selbsten aus der Wüsten auf die Zinne des Tempels geführet / und von dannen auf einen sehr hohen Berg.1 Alciatus2 und mit demselbigen Philippus Camerarius3 wollen zwar solches in Zweifel ziehen / aber sie torquiren den Text recht augenscheinlich.4 Hat sich nicht Simon der Ertz-Zauberer vermittelst der Hülffe des Teufels in die Lufft erhaben / und in derselben herum geschweiffet / biß er endlich durch das kräfftige Gebeth des Apostels Pauli / oder wie andere wollen Petri herunter gestürtzet und sein Leben jämmerlich geendet.5 Ja man hat öffters erfahren /daß der Teufel solch Teufels-Gesinde in die höchste Lufft öffters mit klagen und heulen geführet hat.

Fußnoten

1 Matth. 4. v. 5. seqq.


2 Lib. 8. Parerg. c. 22.


3 Centur. l.c. 72. horar. subcisiv.


4 Vid. D. König. loco supra cit.


5 Diesen Simoni hat Kayser Claudius eine vortreffliche Ehren-Seule aufrichten lassen mit dieser Inscription: Simoni Sancto Deo. Vid. Egesippus Lib. 3. Excid. Hieros. c. 2.


Quelle:
[Meister, Johann Gottlieb:] Curieuse Untersuchung des Solennen-Convents der Hexen auf dem Brockels-Berge. Aus dem Lat. ins Teutsche übers. von M. M. [d.i. Johann Gottlieb Meister]. Dresden, Leipzig: 1702.
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