Actus IV.

[95] ARGUMENTATOR. In der ietzt angehenden Vierdten Handlung unsers Trauer-spiels wird anfänglich der Barbirgesell mit seinem Printzen von Auffschneidung des[95] Soldaten / Ariophili, deliberiren. Da denn Conscientia den Barbirer treulich warnet / aber Ambitio, oder die Ehrsucht denselben mit etlichen Scheingründen zu der grausamen That überredet. Da führet des Soldaten Mutter / nicht wissende / wo / und in welchem Zustande ihr Sohn sich befinde / eine erbärmliche Klage. Ferner machet der Barbirerden Soldaten durch gute Wortgantz sicher. Aber / als er sich des besten zu seinem falschen Wirte versiehet / wird er von demselben / dem Gesellen / und drey andern starcken / und hierzu beeydeten Männern angefallen / mit Strikken gebunden / in einen Keller geführet / zu Boden geworffen / aufgeschnitten / und also unter vielen Verspottungen ermordet. Darauf läßet sich Pietas, oder die Gottes furcht / uñ Hospitalitas schmertzlich klagende vernehmen / und Conscientia hebet an / den Barbirer zu qvälen. Dem Barbirgesellen wird auch von der Conscientiâ hefftig zugesetzet. Endlich erscheinet der Praesident des hohen Gerichts mit seinen Adsessoribus, und wird beschlossen / man müsse wider den Barbirer inqviriren.


Quelle:
Johann Sebastian Mitternacht: Dramen. Tübingen 1972, S. 95-96.
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